Für mein großes Winterkind…
Der Weihnachtsmann ist stets auf Pünktlichkeit bedacht. Wenn man alle Jahre wieder an einem ganz bestimmten Tag Geschenke an tausende Kinder ausliefern muss, dann erfordert das eben ein besonderes organisatorisches Geschick. Denn stellt euch vor, das ein oder andere Geschenk würde erst zu Silvester den Weg zu seinem Besitzer finden. Die Familie wartet auf das Feuerwerk, da rumpelt es im Kamin. Herausgestolpert kommt ein abgehetzter Weihnachtsmann und schaut in verdutzte Gesichter. Vorbei wäre es mit dem Weihnachtszauber.
Auch eine zu früh erfolgte Lieferung mag man sich kaum ausdenken. Da wäre vielleicht noch gar kein Weihnachtsbaum aufgebaut unter dem die Päckchen und Pakete abgelegt werden können.
Der Weihnachtsmann ist also sehr darauf bedacht, dass jedes Jahr alles wie gewohnt und zur rechten Zeit abläuft. Zwei Tage vor dem heiligen Abend müssen die letzten Geschenke in der Weihnachtswichtelwerkstatt – in Fachkreisen nur kurz WWW genannt – fertiggestellt und verpackt worden sein. Am Tag vor Heiligabend fährt der Weihnachtsmann seinen großen Schlitten vor die Werkstatt und die Wichtel beginnen, die sorgfältig verpackten Geschenke aufzuladen. Dann werden die Rentiere mit dem speziellen Weihnachtskraftfutter gefüttert (eine wichtige Geheimzutat sind dabei Spekulatius), damit sie gerüstet sind für die lange Fahrt. Der Weihnachtsmann macht noch ein paar Dehnübungen, damit er bereit ist, durch Schornsteine jedweder Größe zu rutschen und dann geht es los.
Doch da gab es dieses eine Weihnachtsfest, das der Weihnachtsmann wohl nie vergessen wird. Und der Weihnachtsmann hat schon unglaublich viele Weihnachtsfeste erlebt.
Als der Weihnachtsmann den Schlitten vor der Weihnachtswichtelwerkstatt parkte, kam es ihm schon verdächtig ruhig vor. Normalerweise waren die Wichtel bereits emsig damit beschäftigt, die Geschenke vor die Werkstatt zu tragen, wenn der Weihnachtsmann vorfuhr. Doch in diesem Jahr war noch kein Geschenkeberg vor den Werkstatttoren zu sehen, ja nicht ein einziges kleines Päckchen lag dort herum. Und auch von den Wichteln gab es keine Spur. In der Werkstatt brannte zwar Licht, doch nicht das leiseste Geräusch war zu hören: kein eifriges Wuseln und fröhliches Treiben, kein Zurufen, kein „Vorsicht! Zerbrechlich!“, kein „Das Paket hier zuerst!“. Und auch das spezielle Weihnachtskraftfutter für die Rentiere stand noch nicht bereit.
Der Weihnachtsmann wunderte sich, stieg vom Schlitten und machte sich auf den Weg in die Werkstatt. Schnaufend öffnete er das schwere Tor und betrat die große Halle. „Ho, ho, ho, meine lieben Weihnachtswichtel!“, rief der Weihnachtsmann. Doch der Anblick, der sich ihm nun bot, ließ ihn sprachlos werden. Zwischen Bergen von Geschenken saßen die Wichtel mit grimmigen Gesichtchen. Mit offenem Mund sah sich der Weihnachtsmann um und strich sich durch den langen Bart. Dann nahm er seine kleine Nickelbrille ab und rieb sich die Augen. Normalerweise begrüßten ihn die Wichtel fröhlich und er konnte sich nicht erinnern, jemals einen grimmig guckenden Wichtel gesehen zu haben. Der Weihnachtsmann setzte seine Brille wieder auf und sah sich genauer um. Einige Wichtel hielten Schilder in die Höhe. Auf den Schildern stand „Streik!“ und „Weihnacht den Wichteln“ oder „Geben statt Nehmen“. Allmählich fand der Weihnachtsmann seine Sprache wieder. „Also, das… Ähm. Meine lieben Wichtel, ihr… Also, könnte mir einer von Euch erklären, was das alles zu bedeuten hat?“ Eine alte Wichtelfrau mit spitzer Nase und kleiner runder Brille auf der selbigen trat nun hervor. „Wir streiken!“ „Ja, aber warum denn, meine lieben Wichtel?“, fragte der Weihnachtsmann. „Warum? Ha! Das kann ich dir sagen“, empörte sich das Wichtelweiblein. „Jedes Jahr verbringen wir den Großteil unserer Tage damit, Geschenke herzustellen, Geschenke zu verpacken, um sie dann schließlich zu verladen und hinaus zu den Kindern zu schicken. Jedes Jahr werden es mehr Geschenke. Aber – ich frage dich: Wer hat eigentlich uns jemals etwas geschenkt? Wenn wir Glück haben, dann sendet uns eines der Kinder vielleicht einmal einen Gruß in einem Brief an dich mit. Aber keines denkt jemals darüber nach, ob wir nicht auch einmal Weihnachten feiern wollen.“ „Hmmmmm…“, der Weihnachtsmann strich sich durch seinen Bart. Da konnte er der Wichtelfrau nicht widersprechen. Ein weiterer Wichtel baute sich nun mit verschränkten Armen vor dem Weihnachtsmann auf und ergriff das Wort: „Wenn sich daran nichts ändert, werden wir keine Geschenke mehr herstellen, verpacken und in die Welt schicken. Wir werden die Geschenke einfach behalten.“ „Aber meine lieben Wichtel, bei den Weihnachtsgeschenken geht es doch darum, anderen eine Freude zu machen, ohne etwas dafür zu verlangen. Die glücklichen Kinder sind der Lohn.“ „Du hast gut reden“, meinte das alte Wichtelweiblein. „Dir stellt man immerhin mancherorts Milch und Kekse oder gar leckeren Kuchen an den Kamin. Aber hast du uns jemals etwas davon mitgebracht? Und dabei beschwerst du dich sogar noch, dass es jedes Jahr zu viel des Guten sei und du kaum noch durch die Schornsteine passt!“ „Genau!“, stimmte ein weiterer Wichtel zu. „Und von wegen glückliche Kinderaugen: DU kannst immerhin hier und da einmal einen heimlichen Blick auf die fröhlichen Gesichter werfen. Aber hast du je daran gedacht, uns einmal wenigstens ein Foto von den glücklichen Kindern mitzubringen?“ „Naja, also, … Ja, ich habe es ja auch immer recht eilig”, versuchte der Weihnachtsmann sich zu rechtfertigen. „Aber für Milch und Kekse ist immer noch Zeit, eh?“ „Also, es wäre ja unhöflich, wenn ich…“ Der Weihnachtsmann beendete seinen Satz nicht. Er merkte, es war den Wichteln ernst und alles, was er sagte, klang für ihn selbst wenig überzeugend. „Wir hocken das ganze Jahr hier im hohen Norden in der Werkstatt, Urlaub gibt es nur in den paar Tagen nach Weihnachten, dann geht es wieder weiter mit der Spielzeugproduktion. Und die Arbeit ist in den letzten Jahren mit den ganzen neumodischen Wünschen der Kinder nach technischem Schnickschnack nicht gerade einfacher geworden. Das weißt du genau. Wo früher ein Holzpferdchen gereicht hat, da muss es nun das ferngesteuerte Auto sein oder gleich die Spielekonsole. Na, jedenfalls kann es ja wohl nicht zu viel verlangt sein, wenn wir nach so vielen Jahrzehnten einmal ein wenig Anerkennung wollen!“, ergriff nun wieder die runzelige Wichtelfrau das Wort.
„Hmmm“, sagte der Weihnachtsmann nun nur noch und noch einmal „Hmmm…“. Er strich sich durch den Bart, dann ging er aus der Werkstatt. Er musste in Ruhe nachdenken. Die Wichtel drängten sich in den Eingang der Weihnachtswichtelwerkstatt und beobachteten wie der Weihnachtsmann vor sich hin murmelnd im Schnee auf und ab stapfte. „Hmmm. Und wenn ich… Nein, nein dafür ist keine Zeit“, murmelte der Weihnachtsmann und lief weiter vor der Werkstatt auf und ab. Dann blieb er stehen, reckte den Zeigefinger in die Luft und murmelte: „Aber ich könnte…“. Er ließ den Finger sinken. „Nein, das geht auch nicht“, er strich sich durch den Bart und setzte sich erneut in Bewegung, um im Schnee seine Kreise zu ziehen. Nach einer gefühlten Ewigkeit blieb er plötzlich stehen. Ein Lächeln machte sich auf seinem Gesicht breit. „Ho, ho, ho! Das ist die Lösung! Meine lieben Wichtel, ihr könnt euch freuen!“, rief der Weihnachtsmann nun Richtung Weihnachtswichtelwerkstatt. Dann entfernte er sich noch einige Meter weiter. Die Wichtel reckten die Hälse, um zu beobachten, was nun passierte. Der Weihnachtsmann drehte ihnen den Rücken zu. Doch sie konnten erkennen, wie er sein Handy aus der Manteltasche angelte. Mit seinen behandschuhten Fingern tippte der Weihnachtsmann auf seinem Handy herum, fluchte leise vor sich hin und nahm schließlich ein wenig Elfenstaub aus seiner anderen Manteltasche, den er auf das Handy streute. Der Weihnachtsmann liebt technischen Schnickschnack. Doch er kommt meist nicht sehr gut damit zurecht und hilft der Technik dann gerne mit etwas Elfenstaub auf die Sprünge. Schließlich sah man ihn wieder im Schnee auf und ab laufen, diesmal leise telefonierend. Als der Weihnachtsmann sein Handy wieder in der Tasche verstaut hatte, stapfte er an den verdutzten Wichteln vorbei in die Werkstatt und ging schnurstracks in den Werkstattkeller. Die Wichtel hörten ein geschäftiges Rumpeln und Werkeln. Mit einem großen und schwer aussehendem Sack beladen kam der Weihnachtsmann schließlich wieder aus dem Keller heraus. Er stapfte aus der Werkstatt und lud den Sack auf den Schlitten. Anschließend stapfte er wieder in die Werkstatt hinein und machte sich an dem Berg mit den Geschenken für die Kinder zu schaffen. Nach wenigen Minuten verschwand er – wieder mit einem großen Sack beladen – erneut im Keller. Als er nun wieder herauskam, wandte er sich den Wichteln zu, klatschte in die Hände und rief: “Ho, ho! Meine lieben Wichtel, nun müssen wir uns beeilen! Wenn ihr schnell wie noch nie die Geschenke auf meinen Schlitten ladet, werdet ihr nach meiner Rückkehr von der Bescherung eine ordentliche Überraschung erleben. Und wenn ihr nicht zufrieden seid, dann schwöre ich euch, ich werde höchstpersönlich und ganz allein sämtliche Geschenke für das nächste Weihnachtsfest herstellen und ihr könnt in der Zeit Urlaub machen. Aber nun müsst ihr euch erst noch einmal sputen!“ Die Wichtel sahen sich verwundert an und begannen aufgeregt miteinander zu tuscheln. „Nun gut“, ergriff schließlich die alte Wichtelfrau das Wort. „Abgemacht.“ Und schon gingen die Wichtel an die Arbeit. Und auch der Weihnachtsmann packte mit an. So schnell war der Schlitten noch nie beladen worden. Die Rentiere bekamen noch ihr besonderes Weihnachtskraftfutter, der Weihnachtsmann machte das Kurzprogramm seiner Dehnübungen und dann ging es los. Mit lautem „Ho, ho, ho!“ flog der Weihnachtsmann mit seinem Rentierschlitten und einem Berg voller Geschenke in die sternklare Winternacht. Und den Wichteln blieb nichts übrig, als zu warten.
In den frühen Morgenstunden der Heiligen Nacht fuhr der Rentierschlitten wieder vor der Weihnachtswichtelwerkstatt vor und ein abgehetzter, aber zufriedener Weihnachtsmann stieg ab. Die Wichtel hatten die ganze Nacht in der Werkstatt verbracht und gewartet. Vor lauter Aufregung hatten sie keine Auge schließen können. Kaum hörten sie das Bimmeln der Glöckchen des Rentierschlittens, liefen sie aus der Werkstatt. „Und – was ist nun mit unserer Überraschung?“, ein kleines Wichtelkind hüpfte aufgeregt vor dem Weihnachtsmann auf und ab. „Ho, ho, ho, meine lieben Wichtel! Geduld, Geduld. Ihr müsst mir noch ein paar Minuten Zeit geben. Führt doch die Rentiere in den Stall und bleibt dort, bis ich euch Bescheid gebe.“ Mit diesen Worten und geheimnisvoller Miene lud der Weihnachtsmann einen großen Jutesack vom Schlitten und ging fröhlich pfeifend in die Werkstatt. Vergnügt zwinkerte er den Wichteln noch einmal zu, bevor er das große Werkstatttor hinter sich zuzog. Nach einem kurzen Augenblick der Verwirrung taten die Wichtel schließlich, was ihnen der Weihnachtsmann aufgetragen hatte. Sie kümmerten sich um die Rentiere und überlegten dabei aufgeregt, was sie wohl zu erwarten hätten. Immer einmal wieder schlich ein Wichtel zur Werkstatt und lauschte oder versuchte, durch das Schlüsselloch zu spähen. Aber der Weihnachtsmann hatte das Schlüsselloch wohl weißlich mit einem Tuch verhangen und zu hören war nur ein Rumpeln und Werkeln und das fröhliche Pfeifen des Weihnachtsmanns.
Nach einer gefühlten Unendlichkeit hörten die Wichtel schließlich ein Glöckchen klingeln. Darauf folgte ein wohl bekanntes Ho, ho, ho!. „Meine lieben Wichtel, darf ich zur Bescherung bitten?“, rief der Weihnachtsmann. Das ließen sich die Wichtel nicht zweimal sagen und eilten zur Werkstatt. Das Werkstatttor stand nun weit offen – ebenso wie die Münder der Weihnachtswichtel. Denn sie sahen, dass sich der Weihnachtsmann alle Mühe gegeben hatte. Die Werkstatt war mit Kerzen und bunten Lichtern geschmückt und auf der langen Werkbank waren haufenweise Kuchen, Milch und Kekse zu finden. Vor der Werkbank lagen hübsch verpackte Geschenke. Diese kamen den Wichteln allerdings seltsam bekannt vor…
„Meine lieben Wichtel, ihr habt vollkommen Recht. Auch euch, ja gerade und ganz besonders euch steht ein Weihnachtsfest zu, wie es im Buche steht.“ Der Weihnachtsmann klopfte sich auf den Bauch. „Also habe ich dieses Jahr darauf verzichtet, mich mit Kuchen, Milch und Keksen zu stärken und diese leckeren Gaben der Kinder stattdessen eingepackt und mitgebracht und mit ein wenig Hilfe konnte ich für jeden von euch sogar ein Geschenk organisieren. Damit es keinen Streit um die Pakete gibt, habe ich jedes mit einer Zahl versehen.“ Der Weihnachtsmann wies nun auf eine Schale mit Zetteln darin. „Bevor ihr euch nun auf die Geschenke stürzt, zieht jeder eine Nummer und nimmt sich dann das passende Paket. Und dann bedient ihr euch an unserem Weihnachtsbuffet und lässt es euch schmecken!“
So fröhlich und trubelig war es in der Weihnachtswichtelwerkstatt lange nicht mehr zugegangen. Die Wichtel packten ihre Geschenke aus und staunten. Da gab es ferngesteuerte Autos, Skateboards, Bausteine, sprechende Puppen, brummende Teddybären, sogar ein Fahrrad und ein Tablet waren dabei. Die Wichtel präsentierten sich ihre Geschenke, sausten zu viert auf dem Fahrrad durch die Werkstatt, aßen Kuchen und Kekse, wurden ganz duselig von der vielen Milch, die sie tranken und hörten dabei Musik auf dem MP3-Player, den einer der Wichtel in seinem Paket entdeckt hatte. Mittendrin war der Weihnachtsmann, naschte hier und da einen Keks, tanzte mit den Wichtelkindern eine Polonaise um die Werkbank und konnte gerade noch davon abgehalten werden, das Skateboard auszutesten. (Vielleicht erinnert sich der ein oder andere daran, dass das Skateboardfahren dem Weihnachtsmann in einem anderen Jahr bereits ziemliche Scherereien bereitet hatte… Wenn nicht – schaut noch einmal hier vorbei.) Schließlich stand der Weihnachtsmann am improvisierten Buffet und beobachtete das muntere Treiben, als das alte Wichtelweiblein sich zu ihm gesellte. Über ihrer Wichtelmütze trug sie die knallrosa Ohrenschützer mit Einhornaufnäher, die in ihrem Paket gewesen waren. „Und nun mein Lieber, nun verrätst du mir, wie du das angestellt hast mit den Geschenken. Ich weiß ganz genau, dass sie hier aus unserer Werkstatt kommen und hoffe sehr, es sitzen jetzt nicht irgendwo auf der Welt Kinder unterm Weihnachtsbaum und sind furchtbar enttäuscht“, sagte die Wichtelfrau. Der Weihnachtsmann schmunzelte. „Aber nein, aber nein. Alle Kinder haben etwas zu Weihnachten bekommen. Manche eben nicht dass, was sie sich gewünscht hatten. Sagen wir mal, es gab da das ein oder andere Kind, bei dem ich noch etwas gut hatte. Zum Beispiel, weil es mich heimlich beim Geschenkebringen beobachtet hat, obwohl es wusste, dass es das Weihnachtszimmer am Heiligen Abend nicht vor der Bescherung betreten sollte. Oder weil es in einem Jahr sehr unartig war und ich beide Augen zugedrückt und ihm trotzdem alle Wünsche erfüllt habe. Und ich muss sagen, als ich den Kindern die Problematik geschildert habe, waren sie mehr als verständnisvoll. Ja, sie waren regelrecht entsetzt, dass sie selbst noch nie auf die Idee gekommen sind, euch etwas zu schenken. Und so waren sie sofort einverstanden euch ihre Geschenke zu vermachen und dafür selbst Überraschungsgeschenke von den übriggebliebenen alten Spielzeugen aus dem Werkstattkeller entgegen zu nehmen. Sie fanden die Idee mit den Überraschungsgeschenken sogar richtig gut. Das könnte in der ein oder anderen Familie eine Tradition werden. Die Kinder meinten, ‘Wichteln’ sei doch ein toller Name für diese Art des Geschenketauschs – euch zu Ehren. Nun, ich hoffe jedenfalls, ihr seid zufrieden. Denn immerhin habt ihr letztendlich die Spielsachen doch selbst hergestellt.“ „Keine Sorge“, meinte die Wichtelfrau. „Es war eine großartige Überraschung. Du hast dich bemüht, die Kinder haben sich großzügig gezeigt – das ist es doch, worauf es ankommt. Du wirst im kommenden Jahr nicht alle Geschenke alleine fabrizieren müssen. Das könnten wir doch den Kindern auch gar nicht antun. Ich meine, wir erinnern uns doch beide noch an das Jahr, in dem du unbedingt an der Holzwerkbank helfen wolltest. So viele Beschwerden wegen zusammengebrochener Schaukelpferde hatten wir noch nie.“ „Ho, ho, ho!“, lachte der Weihnachtsmann und die Wichtelfrau kicherte vergnügt. Und irgendwo auf der Welt spielten Kinder fröhlich mit Geschenken, mit denen sie absolut nicht gerechnet hatten und die sie teilweise in Verwunderung versetzten. Oder wüsste einer von euch auf Anhieb etwas mit einem Dilledopp anzufangen? Nein? Dann fragt einmal eure Großeltern…
©Michaela Groß