Mitten im größten Weihnachtstrubel hat er sich Zeit für uns genommen und sich unseren Fragen gestellt: Der Weihnachtsmann. In unserem Exklusivinterview konnten wir ihm seine größten Geheimnisse entlocken. Das Interview für alle, die immer schon einmal wissen wollten, wo der Weihnachtsmann denn nun wirklich wohnt und wie er es schafft, Millionen Geschenke in einer einzigen Nacht zu verteilen.
Kindergeschichtenblog: Hallo und herzlich Willkommen, lieber Herr Weihnachtsmann – ich darf sie doch so nennen? Oder ist Ihnen Santa als Anrede lieber?
Weihnachtsmann: Ho, ho, ho! Weihnachtsmann, Santa, Väterchen Frost, Niko… Das ist mir einerlei. Namen sind Schall und Rauch, wie man so schön sagt.
Kindergeschichtenblog: Niko?
Weihnachtsmann: Ja, Niko, von Nikolaus. So nennen mich vor allem meine ältesten Freunde.
Kindergeschichtenblog: Ja, aber, ich dachte immer, der Nikolaus ist derjenige, der am sechsten Dezember die Geschenke vor die Türen legt.
Weihnachtsmann: Ja, ich bin eben ein vielbeschäftigter und großzügiger Mann.
Kindergeschichtenblog: Moment, wollen Sie damit sagen, der Nikolaus und der Weihnachtsmann sind ein und dieselbe Person?
Weihnachtsmann: Ja, ganz genau. Nikolaus von Myra – das bin ich. Unter diesem Namen wurde ich im 4. Jahrhundert in der heutigen Türkei geboren.
Und weil mir das Geschenkeverteilen so viel Freude bereitet, komme ich im Dezember mancherorts gleich zwei Mal. In den unterschiedlichen Ländern hat man mir mit den Jahren dann verschiedene Namen gegeben. In Deutschland nennt man mich den Weihnachtsmann oder eben Nikolaus, in Russland bin ich als Väterchen Frost bekannt und die Kinder in den Vereinigten Staaten nennen mich Santa Claus – da steckt das Nikolaus immerhin ein bisschen drin.
Kindergeschichtenblog: Sehr interessant. Und wenn sie bereits im 4. Jahrhundert Geschenke verteilt haben, dann ist wohl auch an dem Gerücht nichts dran, dass besagt, Sie würden mit einem namhaften Getränkehersteller unter einer Decke stecken.
Weihnachtsmann: Ho, ho, ho! Aber nein, natürlich nicht. Dass ich rot-weiße Kleidung trage hat ganz andere Gründe. Meinen schicken Anzug hatte ich schon, da ist der Erfinder des besagten Getränks in den rot-weißen Dosen noch mit der Trommel um den Weihnachtsbaum gerannt. Kleiner Scherz. Ho, ho. Na, jedenfalls müssen Sie sich nur einmal alte Weihnachtspostkarten aus dem 19. Jahrhundert ansehen, dann merken Sie ganz schnell, dass an diesem Gerücht nichts dran ist. Denn dort sehen Sie mich bereits in meiner rot-weißen Tracht und manchmal auch in Grün oder Blau oder in schlichten Gewändern.
Kindergeschichtenblog: Wie sind Sie denn eigentlich darauf gekommen, wildfremden Kindern Geschenke zu bringen?
Weihnachtsmann: Diese Tradition begann ich zu der Zeit, zu der ich als Bischof tätig war. Es gab da diese furchtbar arme Familie, einen Vater mit seinen Töchtern. Ich wollte ihnen unbedingt helfen, mich aber nicht hervortun. Also habe ich ihnen eines Nachts heimlich ein paar Klumpen Gold durch das Fenster geworfen. Die Familie hat sich so gefreut! Das können sie sich nicht vorstellen. Und das wiederum hat mir so viel Freude bereitet, dass ich es mir zur Aufgabe gemacht habe, anderen in aller Stille Gutes zu tun.
Kindergeschichtenblog: In aller Stille ist inzwischen ja nicht mehr ganz richtig. Sie fahren mit einem Glockenbehangenen Rentierschlitten durch die Luft, klettern an Hauswänden hoch und rutschen durch Kamine. Unauffällig geht anders.
Weihnachtsmann: Ho, ho, ho! Aber haben Sie mich dabei je gehört oder gesehen?
Kindergeschichtenblog: Nein, da haben Sie auch wieder recht.
Was mich noch interessieren würde und sicher auch unsere Leser, wie machen
Sie das eigentlich, in nur einer Nacht tausende von Geschenken überall auf der Welt zu verteilen und über 120 Millionen Kilometer zurückzulegen?
Weihnachtsmann: Haben Sie schon einmal von der Heisenbergschen Unschärferelation gehört?
Kindergeschichtenblog: Naja, mein Physikunterricht ist schon eine ganze Weile her…
Weihnachtsmann: Naja, dann sage ich nur so viel: es hat etwas mit Quantenphysik zu tun. Fragen Sie einmal Professor Ted Davis. So kann ich jedenfalls an mehreren Orten gleichzeitig sein. Ach, naja und natürlich der Zauber der Weihnacht! Der Zauber der Weihnacht spielt eine ganz wesentliche Rolle!
Kindergeschichtenblog: Vielleicht verraten Sie uns zu guter Letzt noch ein weiteres Geheimnis. Wo genau leben Sie? Hier und da munkelt man ja, Sie wären am Nordpol zu Hause, andere behaupten, Sie würden am Südpol leben, wiedere andere meinen, Sie hätten Ihren Wohnsitz in Grönland. Und Ihre eigentliche Heimat ist ja die Türkei.
Weihnachtsmann: Nun, am Nordpol ist meine Werkstatt. Und dort leben meine fleißigen Helfer, die Weihnachtselfen. Die Sommer verbringe ich dann aber gerne in meiner alten Heimat. Dort habe ich dann endlich wieder warme Füße! Außerdem reise ich nicht nur an Weihnachten gerne herum. Daher hat man mich hier und da schon gesichtet. Ich bin Kosmopolit. Ich fühle mich überall zu Hause!
Kindergeschichtenblog: Das lassen wir dann einmal als Schlusswort so stehen. Ich bedanke mich sehr für Ihre Zeit. Sie haben heute ja noch einiges vor, da will ich Sie nicht aufhalten. Sagen Sie uns noch, wo Ihre erste Station sein wird?
Weihnachtsmann: Nun, in Deutschland müssen die Geschenke ja bereits heute Abend unterm Weihnachtsbaum liegen, in vielen anderen Ländern ist erst morgen Früh Bescherung. Für den Schluss hebe ich mir immer gerne Irland auf. Dort stellt man mir nämlich gerne einmal das ein oder andere Guiness hin. Danach schlafe ich dann immer so gut. Ho, ho, ho!
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