Sagenhafter Sonntag

Von den Eisriesen

Einst zogen die Eisriesen in den Kampf gegen die Sonne. Denn sie liebten nur den Mond, die Nacht und die Dunkelheit. sie versuchten, die Sonne mit Feuer zu verbrennen. Doch sie wurde nur noch stärker. Zwölf Eisriesen überlebten diesen Krieg. Sie wohnen nun auf einer Insel im Eismeer bis ans Ende aller Tage und essen Meeräpfel, goldgelb und so süß wie nichts sonst auf der Welt. Schien der Mond früher auch bei Tage, so wurde er von der Sonne dazu verdammt nur noch bei Nacht zu leuchten. Seither ist auch der Mond der Eisriesen Feind. Und immer wieder schicken sie ihren Eiswolf zu ihm hinauf. In Gestalt eines zweiköpfigen Drachen steigt er aus dem Eismeer auf, versucht, den Mond zu verschlingen, so dass dieser ganz finster wird. Aber er kämpft sich immer wieder hervor. Der Drache speit Feuer und der Schnee glüht rot dort droben beim Eismeer.

Weiterlesen

Sagenhafter Sonntag – Warum Elefanten nicht fliegen können

Nach einer indischen Sage

Die Geschichte zum Anhören…

…und zum selber Lesen:

Habt ihr bisher gedacht, dass Elefanten so große Ohren zum Temperaturausgleich haben? Das stimmt natürlich. Aber es ist nur die halbe Geschichte. Denn vor langer, langer Zeit, damals, als die Götter noch auf der Erde wandelten, nutzten die Elefanten ihre Ohren noch zu anderen Zwecken. Denn damals hatten die Elefanten nicht nur große Ohren, sondern auch wunderschöne, bunte Flügel. Diese Flügel trugen die Elefanten durch die Lüfte und die großen Ohren waren praktische Steuerruder. Abhramu, die Wolkenbinderin hatte die Elefanten mit Flügeln ausgestattet. Die Elefanten waren ihre Kinder, ihre Wolkenelefanten und sie sollten helfen, auf der Erde alles an seinen rechten Platz zu schaffen. Ihr glaubt mir nicht? So ein plumpes Tier wie ein Elefant kann doch niemals fliegen, sagt ihr? Schon gar nicht wolkengleich! Dann seht euch doch einmal einen Schmetterling aus der Nähe an. Ihr werdet feststellen, dass er einem Elefanten gar nicht so unähnlich ist. Er hat schließlich auch einen Rüssel! 

Weiterlesen

Sagenhafter Sonntag – wie Halloween zum Kürbis kam

Habt ihr gewusst, dass der Halloweenkürbis dem Ursprung nach eine Rübe war? In eine ausgehöhlte Rübe wurde eine Kerze gestellt, die in der Nacht des 31. Oktobers an die verlorenen Seelen erinnern sollte. Doch die irischen Einwanderer, die diese Tradition mit in die USA brachten, fanden in ihrer neuen Heimat mehr Kürbisse als Rüben vor und führten so den Brauch in neuer Gestalt fort. Zudem schnitzten sie Fratzen in die Kürbisse, um böse Geister zu verschrecken. Die Halloweenrüben und -kürbisse heißen bis heute nach der Legende ihres Ursprungs Jack O’Lanterns. Und die Legende von Jack O’Lantern soll hier erzählt werden.

Die Legende von Jack und dem Teufel zum anhören:

Die Legende von Jack und dem Teufel zum anhören

Und zum Lesen…

In Irland lebte einst ein Bauer namens Jack. Jack war kein guter Mann. Er log und betrog und so war es kaum verwunderlich, dass er die Aufmerksamkeit des Teufels auf sich zog.  

Weiterlesen

Die Steinerne Brücke zu Regensburg

Vor gut einem Jahr sind wir aus der trubeligen Großstadt Berlin in eine kleine Gemeinde in der Nähe von Regensburg gezogen. Und was soll ich sagen, der befürchtete Kulturschock blieb bis heute aus. Wir haben uns von Anfang an sehr wohl und willkommen gefühlt. Das liegt sicher vor allem an der Herzlichkeit der Menschen, die wir bisher kennenlernen durften, aber nicht zuletzt auch an der wunderschönen Natur, die uns hier umgibt. Bei jeder Gelegenheit zieht es uns nach draußen in die märchenhaften Wälder der Umgebung mit ihren plätschernden Bächlein, den Höhlen, knarzigen, alten Bäumen und dem Nebel. Der Nebel hier im Tal kann ganz schön deprimierend sein, hat man uns gesagt, nachdem wir hergezogen sind. Doch ich freue mich an jedem Herbstmorgen, wenn ich aus dem Fenster schaue und der Nebel wie ein Schleier über der Welt liegt – manchmal auch wie dicke Suppe aus der nur die Gipfel der umliegenden kleinen Berge herausschauen. Und überhaupt: der Herbst – er ist hier meine liebste Jahreszeit, denn er bringt für mich die schönste Stimmung in die Natur. So ist dies für mich auch die beste Zeit, um mit den nächsten Geschichten meine neue Heimat näher vorzustellen. In den kommenden Wochen gibt es auf dem Kindergeschichtenblog nacherzählte Märchen und Sagen aus Regensburg und dem bayerischen Wald zu lesen.

Den Anfang macht eine in der Gegend sehr bekannte Sage aus Regensburg um die Steinerne Brücke. Weiterlesen